Gut erhaltene Überreste in einer bislang unentdeckten Pyramide südlich von Kairo, Ägypten. (Mit freundlicher Genehmigung des Ägyptischen Ministeriums für Altertümer)

Er offenbart, was tief und verborgen ist; er weiß, was in der Finsternis ist, und bei ihm wohnt das Licht! (Daniel 2,22)

Frühe Beweise legen nahe, dass die „neue“ Pyramide in Dahschur, südlich von Kairo, Ägypten, aus der 13. Königsdynastie stammen könnte. Weitere Ausgrabungen und Studien sind in Planung. Aktuell gehen Archäologen davon aus, dass die Pyramide (nach der herkömmlichen Zeitrechnung) etwa 3700 Jahre alt ist, sind sich jedoch nicht sicher, für welche Herrscherfamilie sie errichtet wurde.

Die neue Pyramide wurde nahe der königlichen Nekropolis gefunden, die sowohl zur Zeit des Alten als auch des Mittleren Königreiches verwendet wurde. In dieser Gegend stehen auch die berühmte (wegen ihres Konstruktionsstils so benannte) Knickpyramide  und die Rote Pyramide. Beide wurden während der Herrschaft von Pharao Snofru (Altes Königreich) erbaut. Die Forscher wissen noch nicht genau, wer in der Pyramide begraben liegt; in anderen Pyramiden in Dahschur wurden die Überreste hochrangiger Höflinge gefunden.

Man glaubt, dass diese „neue Pyramide“ etwa 900 Jahre nach der Knickpyramide errichtet wurde, die wiederum ein Vorläufer der berühmten Pyramiden von Gizeh ist. In einigen Berichten heißt es, dass das Datum dieser neuen Pyramide in die Zeit des Exodus fallen könnte (mehr dazu unten).

Korridor in der „neuen“ Pyramide von Dahschur (mit freundlicher Genehmigung des Ägyptischen Ministeriums für Altertümer)

Im Vergleich zu anderen Perioden des antiken Ägypten ist über die 13. Dynastie nur wenig bekannt, doch diese guterhaltene Pyramide liefert vielleicht noch das eine oder andere fehlende Puzzleteilchen.

Äußere Überreste der Pyramide (mit freundlicher Genehmigung des Ägyptischen Ministeriums für Altertümer)

Adel Oshaka, Vorsitzender der Dahschur-Nekropolis, sagte, dass die Überreste, darunter ein Korridor, aus dem Inneren der Pyramide stammen. Ebenfalls wurde ein Alabasterblock, 15 x 17 cm groß mit zehn Zeilen vertikaler Hieroglyphen entdeckt, der derzeit noch untersucht wird. Ein weiterer früher Fund: ein Fenstersturz aus Granit und einige Steinblöcke, die Aufschluss auf die Innenausstattung der Pyramide geben.

Archäologen studieren die Hieroglyphen auf dem Alabasterblock. (Mit freundlicher Genehmigung des ägyptischen Ministeriums für Altertümer)

Wie schon in einem früheren Artikel von Mada, einem ägyptischen Medienunternehmen, festgestellt, wurde die große Mehrzahl der ägyptischen Pyramiden (geschätzt zwischen 118 und 138) zwischen der dritten und zwölften Dynastie erbaut (ca. 2700 bis 1800 v. Chr. nach der konventionellen Zeitrechnung). Nur wenige entstanden während der 13. Dynastie; es waren die letzten ihrer Art. Im Neuen Königreich (Dynastien 18 bis 20) ließen die Pharaonen keine Pyramiden mehr als Grabstätten errichten.

Die Pyramiden der zwölften und 13. Dynastie unterscheiden sich in ihrer Bauweise von den älteren. Während die Pyramiden des Alten Königreiches (aus den Dynastien drei bis sechs) im Kern aus behauenem Kalksteinblöcken bestanden, wurden während des Mittleren Königreichs (aus den Dynastien zwölf bis 13) Lehmziegel verwendet, die mit Kalkstein verkleidet waren.

Auf der Suche nach Spuren des Exodus der Israeliten aus Ägypten ist die 13. Dynastie von besonderem Interesse. Wie der Film und das Buch Patterns of Evidence: Exodus zeigen, finden sich im ägyptischen Mittleren Königreich (zwölfte und 13. Dynastie) bemerkenswerte Beweise für die wichtigen Ereignisse aus den biblischen Exodus-Berichten. Solche Bedingungen fehlen in den traditionell für den Exodus angenommenen Perioden im Neuen Königreich in der Mitte der 18. Dynastie (etwa 1450 v. Chr. nach der konventionellen Datierung) oder in der Mitte der 19. Dynastie zur Zeit von Ramses II (etwa 1250 v. Chr. in der konventionellen Datierung).

Diese fehlenden Beweise für wichtige Daten machten die meisten Archäologen sehr skeptisch in Bezug auf den Exodus. Einige Wissenschaftler jedoch, wie der Ägyptologe David Rohl, gehen jedoch davon aus, dass die Dritte Übergangsphase (oder Dunkle Phase) in Ägypten deutlich kürzer war als bisher angenommen, sodass die spätere 13. Dynastie in der Zeit nach vorne rückt – auf die Zeit um 1400 v. Chr. – Jahrhunderte später als nach der bisherigen Datierung angenommen.

Diejenigen, die einer solchen Verschiebung der ägyptischen Königreiche auf der Zeitleiste kritisch gegenüberstehen, behaupten in der Regel, dass eine derart große Neudatierung nicht möglich sei, weil die traditionelle Datierung so weit verbreitet ist. Dennoch machen unglaubliche Entdeckungen in den letzten Jahrzehnten deutlich, dass unser Wissen der antiken Geschichte, darunter der dunklen Phasen, bei Weitem nicht vollständig ist. Zu diesen Entdeckungen zählen die neuen Pyramiden, neue Pharaonen (möglicherweise sogar eine neue Dynastie) und auch ein enormer, geheimnisvoller Friedhof mit über einer Million Leichen aus unterschiedlichen Perioden der ägyptischen Geschichte, jedoch weitab jeder größerer Stadt. In zukünftigen Projekten hofft Patterns of Evidence darauf, durch neue Beweise die massiven Probleme der Standarddatierung deutlich zu machen.

Tim Mahoney in Ägypten bei der Untersuchung von Ziegeln aus Lehm und Stroh für Patterns of Evidence: Exodus.

Wird Stroh in die Lehmziegel eingearbeitet, werden sie stabiler.

Derselbe Pharao trug den Arbeitsaufsehern und Vorarbeitern auf: „Und der Pharao gab an demselben Tag den Treibern des Volkes und seinen Aufsehern Befehl und sprach: Ihr sollt dem Volk kein Stroh mehr geben zum Ziegelstreichen wie gestern und vorgestern. Lasst sie selbst hingehen und sich Stroh zusammensuchen! Ihr sollt ihnen aber dennoch die bestimmte Zahl Ziegel auferlegen, die sie gestern und vorgestern gemacht haben, und davon nichts nachlassen; denn sie sind faul. Darum schreien sie und sprechen: Wir wollen hingehen und unserem Gott Opfer darbringen!“ (2. Mose 5,6-8)

Pyramiden aus Lehmziegeln bergen ein interessantes Potenzial in Bezug auf den Exodus. Wenn die hebräischen Sklaven bei den Arbeiten an den Pyramiden während der 13. Dynastie beteiligt waren, arbeiteten sie hauptsächlich mit Lehmziegeln, nicht mit Steinblöcken. In der gesamten ägyptischen Geschichte wurden Lehmziegel für verschiedene Gebäude verwendet, doch im Mittleren Königreich muss der Bedarf an Lehmziegeln für den Bau der gigantischen Pyramiden über die Maßen groß gewesen sein. Genauso wird es in der Bibel beschrieben, dass die Israeliten als Sklaven Lehmziegel für den Pharao herstellen mussten. Könnte das ein weiterer Hinweis darauf sein, dass der Exodus zu dieser Zeit stattfand?

Immer mehr Einzelheiten kommen durch diese Studien ans Tageslicht. Achten Sie darauf, welche Schlüsse gezogen werden und wie diese Funde datiert werden – und was das für die unterschiedlichen Exodus-Theorien bedeutet.